Schrittmacher-Therapie

Das Herz eines Erwachsenen schlägt üblicherweise 60 bis 100 Mal pro Minute. Ausnahmen mit besonders langsamer Herzfrequenz finden sich häufiger bei trainierten Sportlern. Ansonsten kann ein Unterschreiten der üblichen Herzfrequenz Hinweis auf eine Herzkrankheit sein. Symptome sind oft Leistungsschwäche, Müdigkeit, Schwindel oder gar Ohnmachtsanfälle. Neben einer sorgfältigen Abklärung und ggf. Behandlung der Ursachen kann bei diesen Erkrankungen eine Schrittmacher-Therapie erforderlich sein.

Der Sinusknoten sorgt als Taktgeber des Herzens für einen regelmäßigen und in jeder Situation ausreichend schnellen Herzschlag. Über das sogenannte Reizleitungssystem wird das Signal des Sinusknotens schnell und geordnet an alle Zellen des Herzmuskels weitergleitet und führt zu dessen Erregung. Erkrankungen des Sinusknotens oder des Reizleitungssystems können zu einem Abfall der Herzfrequenz führen, sodass das Herz nicht mehr ausreichend Blut durch den Körper pumpen kann. Die vielfältigen Ursachen für solche Erkrankungen umfassen u.a. eine Minderdurchblutung des Herzens bis hin zum Herzinfarkt, Entzündungen des Herzens durch Viren, Bakterien oder immunologische Prozesse (Sarkoidose, Rheuma , u.a.), eine Verschiebung der Blutsalze, einen erhöhten Hirndruck oder auch Medikamente. Findet sich keine behandelbare Ursache oder bleibt die Herzfrequenz trotz Behandlung der Grunderkrankung langsam, kann eine Schrittmacher-Therapie erforderlich sein.

Ein Schrittmacher besteht aus dem Impulsgeber (sog. Aggregat) und einer Elektrode (sog. Sonde), die den Impulsgeber mit dem Herzen verbindet. Die Sonde leitet elektrische Impulse zum Herzen und Signale des Herzens wieder zum Impulsgeber zurück. Somit kann der Herzschrittmacher lückenlos die Herzfrequenz überwachen. Fällt die Frequenz unter einen individuell vorgegebenen Grenzwert, übernimmt der Schrittmacher den Takt und stimuliert das Herz mit der notwendigen Frequenz. Somit ist unter Schrittmacherkontrolle jederzeit eine stabile untere Herzfrequenz gewährleistet.

Das Aggregat wird über einen kleinen Hautschnitt in die Brustmuskulatur meist links unterhalb des Schlüsselbeins implantiert. Moderne Schrittmacheraggregate sind langlebig, leicht (ca. 20 g Gewicht) und klein (ca. 10 cm3 Volumen, <5 cm Breite). Die Schrittmachersonde wird durch die obere Hohlvene zum Herzen vorgeschoben.
Neuerdings gibt es auch kabellose Schrittmacher (sog. leadless pacer). Dieses Aggregat in Form einer Kapsel misst nur noch ca. ein Zehntel der Größe eines herkömmlichen Schrittmachers und wird durch eine Vene von der Leiste aus in das Herz eingebracht. Durch die integrierte Batterie ist die Laufzeit dieser Kapsel vergleichbar mit der konventioneller Schrittmacher.  Das System besteht nur aus der Kapsel und benötigt darüber hinaus keine Sonde und kein Aggregat.

Im EVK Köln Weyertal werden alle gängigen Schrittmachersysteme mit großer Sorgfalt und Erfahrung implantiert. Wir beraten Sie gerne  -  sprechen Sie uns an!