Die narbenfreie transorale Chirurgie der Schilddrüse
Mit der Transoralen Endokrine Chirurgie (TES) werden bestimmte Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenerkrankungen operiert. Bei diesem besonders schonenden Verfahren gelangt man über den Mund nach innen zur Schilddrüse. International ist es auch unter der Bezeichnung TOETVA bekannt, d.h. transoral endoscopic thyroidectomy vestibular approach, also transoraler endoskopischer vestibulärer Zugang bei einer Thyreoidektomie.
An der Innenseite der Unterlippe setzt man drei winzige Schnitte von ca. fünf bis zehn Millimetern, über welche die minimal-invasiven OP-Instrumente in den Hals eingeführt werden. Die Vorteile: Der typische Schnitt am Hals entfällt, es gibt ein kosmetisch optimales Ergebnis ohne sichtbare Narbe und eine sehr niedrige Komplikationsrate, vergleichbar zur konventionellen Methode. Auch verläuft die Wundheilung auf der Mundschleimhaut nahezu keimfrei.
Die Video-Assistenz ergänzt das Arbeiten mit endoskopischen Geräten während der Operation und erlaubt eine präzise Schonung der wichtigen anatomischen Strukturen. Der Eingriff erfolgt unter Einsatz des Neuromonitoring zum Schutz des Stimmbandnervs, so wie bei der konventionellen Methode. Die Sonde wird über einen winzigen Schnitt von nur zwei Millimetern am Hals eingeführt.
International bereits seit 2015 bekannt, wird dieses Verfahren in Deutschland seit 2017 praktiziert. Gutartige knotige Veränderungen der Schilddrüse bis zu vier Zentimetern und mit einem Volumen bis 40 Millilitern, sowie krankhafte Veränderungen vor allem der unteren Nebenschilddrüsen eigenen sich besonders für die transorale Entfernung.
Unsere neue Sprechstunde für transorale Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenchirurgie findet an jedem ersten Dienstag im Monat um 13 Uhr statt (Terminvereinbarung unter Tel. 0221/479-5100).