Abschiedsraum

Leben und Sterben gehören zusammen. Wer dem Sterben und der Trauer keinen Raum und keine Gestalt zu geben vermag, verkürzt auch das Leben.

Auf unterschiedliche Weise versuchen wir im Evangelischen Klinikum Köln Weyertal nicht nur dem Wunsch nach Leben und Heilung zu entsprechen, sondern auch dem Sterben und der damit verbundenen Trauer Gestalt und Unterstützung zu geben.

Wenn Menschen im Krankenhaus versterben, nehmen ihre Angehörigen meist auf der Station Abschied von ihnen. Es gibt Situationen, in denen sich Angehörige einen anderen Raum und einen etwas anderen Rahmen zum Abschiednehmen wünschen als das Zimmer, in dem der Mensch zuletzt als Patientin/Patient lag, oder in denen Angehörige aufgrund weiter Anreisen erst nach einiger Zeit zum Abschiednehmen ins Krankenhaus kommen können.

Für diese Lebenslagen gibt es bei uns  im Evangelischen Klinikum Köln Weyertal einen ruhigen, bergenden Raum, in dem Menschen in Ruhe von ihren Verstorbenen Abschied nehmen können.

Auf Wunsch können sie dabei von einer Seelsorgerin oder einem Seelsorger begleitet werden. Kontakt zum Team der Klinikseelsorge stellen die Stationen her.

Die Künstlerin Juliane Etelka Hunecke (Königswinter) hat das Bild vom Labyrinth ganz bewusst für diesen Abschiedsraum entworfen und gestaltet. Sie schreibt dazu:

„Wohin gehen wir?
Immer nach Hause.“

Novalis

So wie der Baum Jahresringe bildet, so bildet der Mensch Lebenskreise. Das Symbol dafür: das Labyrinth. Mit erdigen Ölfarben, die sie mit Sand aus der Wüste Arizonas vermischt hat, entsteht ein „Lebensweg“ auf der Leinwand – aufgebrochen und vielschichtig.

Die Erdtöne symbolisieren das irdische Leben. Gott führt den Menschen durch die Wüste.
Am Rande des Weges tauchen immer wieder Spuren von blauen Farbpigmenten auf – Himmelsblau – Symbol für Gottes Allgegenwärtigkeit. Auch wenn wir ihn aus den Augen verlieren sollten und ihn nicht spüren können, ist ER immer da und zeigt uns den Weg.
Wir kommen aus der Mitte und wir kehren am Ende unserer Lebensbahn wieder zur Mitte zurück. Gott bildet aus den Bruchstücken unseres Lebens schließlich ein Ganzes - ein Umrundendes, das Eins-Sein mit uns in Gott.